Durchlichtmikroskope
Je nachdem von welcher Seite das Licht auf das Präparat fällt, wird zwischen Auflicht- und Durchlicht-Beleuchtung beziehungsweise zwischen Auflicht- und Durchlichtmikroskopie unterschieden.
Bei der Durchlichtmikroskopie wird die Beleuchtung von hinten durch das Präparat hindurchgeleitet, bevor es vom Objektiv des Mikroskops aufgefangen wird (orange Pfeile in der Schemazeichnung). Daher sind durchsichtige oder dünn geschnittene Präparate erforderlich. Diese Technik wird beim häufigsten mikroskopischen Verfahren angewendet, der Durchlicht-Hellfeldmikroskopie.
Bei der Auflichtmikroskopie wird das Licht entweder vom Mikroskop kommend durch das Objektiv auf das Präparat geleitet (hellblaue Pfeile) oder von der Seite eingestrahlt (grüner Pfeil). Das vom Präparat reflektierte Licht wird wiederum vom Objektiv aufgefangen. Auflichtmikroskopie ist auch mit undurchsichtigen Präparaten möglich. Solche Präparate sind etwa in den Materialwissenschaften häufig, wo Probestücke eines Materials geschliffene und polierte oder auch angeätzte Oberflächen erhalten, die dann mikroskopisch untersucht werden. Auflichtbeleuchtung durch das Objektiv ist auch bei der Fluoreszenzmikroskopie weit verbreitet. Stereomikroskope arbeiten meist mit seitlicher Auflichtbeleuchtung.
Die Baugruppen eines typischen Durchlicht-Mikroskops wirken wie folgt zusammen:
Das Objektiv erzeugt ein reelles Bild, das Zwischenbild. Moderne Mikroskope sind meist mit mehreren Objektiven ausgestattet, die in einen Objektivrevolver montiert sind. Dies ermöglicht den schnellen Objektivwechsel durch Drehen des Revolvers.
Das Zwischenbild wird vom Okular ein weiteres Mal vergrößert. Die Zwischenbildebene liegt typischerweise innerhalb des Okulars. Die Gesamt-Vergrößerung des Mikroskops errechnet sich durch Multiplikation der Vergrößerungen von Objektiv und Okular. Viele Okulare haben eine 10-fache (10×) Vergrößerung. Häufige Objektiv-Vergrößerungen liegen zwischen 10× und 100×.
Die Röhre zwischen Objektiv und Okular wird als Tubus bezeichnet.
Das Präparat (auch: Objekt) ist bei Durchlicht-Mikroskopen üblicherweise auf dem gläsernen Objektträger (C) aufgebracht. Der Objektträger wird am Objekttisch befestigt.
Damit das von unten kommende Licht das Objekt optimal ausleuchtet, haben Durchlicht-Mikroskope ein gesondertes Linsensystem, den Kondensor. Dieser ist am Objekttisch befestigt.
Der Objekttisch kann zum Scharfstellen des Objekts auf und ab bewegt werden. Der Kondensor wird dabei mitbewegt.
Als Lichtquelle alter und sehr einfacher neuer Mikroskope dient ein Spiegel (F). Sonst wird eine elektrische Lichtquelle eingesetzt.